Carolina Serrano — Inside of

                                   
Eröff­nung: 31.10.2024, 19 Uhr

Eröff­nung: 31.10.2024, 19 Uhr

Laufzeit: 31.10.– 28.11.2024

Öffnungs­zeiten: Mi + Do 14 – 18 Uhr

Inside of besteht aus einer Reihe von Skulp­turen und Instal­la­tionen, in denen Carolina Serrano Konzepte im Zusam­men­hang mit der mensch­li­chen Dicho­tomie durch die Idee von Grenzen erforscht. In dieser Ausstel­lung setzt die Künst­lerin ihr bildhaue­ri­sches Denken fort, das mit der Erfor­schung von Gegen­sätzen, Antago­nismen und der Dualität der mensch­li­chen Existenz verbunden ist, indem sie gegen­sätz­liche philo­so­phi­sche, theolo­gi­sche und psycho­lo­gi­sche Konzepte wie Gut und Böse, Materie und Geist, Recht und Unrecht, Freiheit und Einge­schlos­sen­sein unter­sucht. In Inside of ist das Konzept der Dualität mit der Vorstel­lung von Grenzen als etwas verbunden, das trennt, das teilt.

Nach Augus­tinus liegt der Ursprung des Leidens in der Spaltung und Zersplit­te­rung des Willens, und die Ursache des Bösen liegt in der Unfähig­keit des Willens, sich zu vereinen, und in seiner Spaltung. In der christ­li­chen Kultur wird das Böse auch durch die Figur des Teufels perso­ni­fi­ziert, dessen griechi­sches Wort etymo­lo­gisch „der Uneinige“, „der Spalter“, „der Trennende“ bedeutet.

Das Konzept dieser Ausstel­lung besteht darin, die Werke nicht nur durch die Vorstel­lung von Grenzen zu zeigen und diese Grenzen zu materia­li­sieren, sondern sie auch durch den Körper des Betrach­ters spürbar zu machen. Durch die Begren­zung des Galerie­raums mit Barrieren werden der Betrachter und sein Aktions­ra­dius gleich­zeitig einge­schränkt und er fühlt sich in seiner Bewegungs- und Sicht­frei­heit durch die Barrieren einge­schränkt, die den Skulp­turen aufer­legt sind und die wiederum auch ihm aufer­legt wurden. Die Künst­lerin schlägt vor, dass die Skulp­turen und Instal­la­tionen aus Wachs eine physi­sche und psycho­lo­gi­sche Distanz schaffen. Indem sie sich dem Betrachter nicht vollständig offen­baren und folglich auch nicht vollständig in seiner Reich­weite sind, muss der Betrachter versu­chen, sie aus der Distanz zu sehen, die er selbst ihnen auferlegt.

Die Grenze als etwas, das trennt, einschließt oder schützt, als etwas Unüber­wind­bares, das das Ende markiert, das Distanz und scheinbar unzugäng­liche Orte schafft, wird hier einmal mehr von Serrano in seinem ständigen Versuch, zu verstehen, was es bedeutet, Mensch zu sein, gedacht.

Carolina Serrano ( *1994 in Funchal, Portugal) lebt und arbeitet in Köln (DE).

Sie hat einen Abschluss und einen Master in Bildhauerei an der Fakultät für Bildende Künste der Univer­sität Lissabon sowie einen Postgra­du­ier­ten­ab­schluss in Kunst­ku­ra­to­rentum an der FCSH, NOVA Univer­sität Lissabon.
Serranos Arbeiten und Forschungen drehen sich um die zeitliche Dimen­sion der Skulptur, die Entma­te­ria­li­sie­rung der Skulptur und den Versuch zu verstehen, was es bedeutet, Mensch zu sein, indem sie gegen­sätz­liche Konzepte wie Gut/Böse, Innen/Außen, Freiheit/Kloster, Gewalt/Unschuld, Licht/Schatten erkundet.

Serrano arbeitet haupt­säch­lich mit Wachs, da dieses Material der Tempe­ratur und Textur der mensch­li­chen Haut am nächsten kommt. Das Konzept des „Dazwischen-Seins“, das mit dem Versuch verbunden ist, das Mensch­sein zu definieren, ist für seine Arbeit von grund­le­gender Bedeu­tung, denn die Erfor­schung dieses „Zwischen­raums“ zwischen zwei gegen­sätz­li­chen Dingen ist das, was er durch die Skulptur materia­li­sieren möchte.

caroli​na​ser​rano​.net