Verena Fried­rich – ERBSENZÄHLER

Eröff­nung: 12.10.2023, 19 Uhr

Laufzeit: 12.10.– 09.11.23

Zur Eröff­nung erscheint ein Text von Georg Troge­mann, Professor für Experi­men­telle Infor­matik an der Kunst­hoch­schule für Medien Köln
Webseite: https://​georg​tro​ge​mann​.de/ 

ERBSEN­ZÄHLER

Die Figur des Erbsen­zäh­lers war schon immer ein Daten­sammler, ein Infor­ma­ti­ons­er­zeuger, ein Kontroll­freak. Im übertra­genen Sinne steht die Tätig­keit des Erbsen­zäh­lens zudem für die quanti­ta­tive Vermes­sung des Lebens – mit anderen Worten: Bio-Metrik.
Heute ist der ERBSEN­ZÄHLER eine Maschine: eine indus­tri­elle Anlage bestehend aus mehreren Stationen, in denen Erbsen­samen verein­zelt, analy­siert, numerisch erfasst, klassi­fi­ziert und sortiert werden. Doch was passiert, wenn wir den Umgang mit Lebend­ma­te­rial auf immer autonomer werdende Systeme übertragen?
Die im Matjö präsen­tierten Sortier­an­lagen beleuchten vor allem die materi­ellen Konse­quenzen von Klassifizierungs- und Entscheidungsprozessen.

Unter­stüt­zung: 
Kunst­stif­tung NRW, Stiftung Künst­ler­dorf Schöppingen

Website: www​.heavy​thin​king​.org

Insta­gram: https://​www​.insta​gram​.com/​v​e​r​e​n​a​.​friedrich/

Yoana Tuzha­rova – Und wenn die Ohren sehen, hören die Augen zu

Eröff­nung: 07.09.23, 19 Uhr mit Eröff­nungs­rede von Roger Rohrbach 

19:30: Live Klang­per­for­mance von Francesco Marzano, Tamara Miller und Andrés Quezada

Laufzeit: 07.09.– 05.10.23

Yoana Tuzha­rova – Und wenn die Ohren sehen, hören die Augen zu

Klang- und Rauminstallation

Objekte aus Holz und Keramik, Lehm, Kasein, Pigmente, elektri­sche Leitungen

Die Ausstel­lung beschäf­tigt sich mit der Frage nach der Manifes­ta­tion eines festen Körpers und seiner Entste­hung aus dem Grund­ele­ment der Zeich­nung – die Linie. Die fremd gesteu­erten Linien­formen von compu­ter­ge­nerierten Daten­sätzen, die von Menschen verur­sachten globalen Prozesse darstellen wie: globale Erder­wär­mung, Energie­ver­brauch, Infla­tion usw., sind der Ausgangs­punkt der Arbeit. Die Linie wird als Natur­phä­nomen betrachtet, das seinen Aggre­gat­zu­stand vom digitalen/ephemeren Zustand in festen oder sich in Schall und Licht trans­for­mieren und materia­li­sieren kann. In diesen Prozessen entsteht eine Legie­rung verschie­dener Muster, Verfahren und Tradi­tionen, wodurch das Material zu einem Infor­ma­ti­ons­träger wird, der die Vergan­gen­heit mit der Gegen­wart verbindet.

Eine live Klang­per­for­mance findet mit dem Flötist Francesco Marzano und Kompo­nisten Tamara Miller, Andrés Quezada am Eröff­nungstag ( 07.09.2023) um 19 Uhr statt.

Kurzbio­grafie und kurze Werkbeschreibung

Yoana Tuzha­rova ist 1986 in Russe, Bulga­rien, geboren. Sie lebt und arbeitet in Köln. 2009 erhielt sie einen akade­mi­schen Grad in Monumen­tale Kunst und Wandma­lerei in der Klasse von Prof. Dr. Oleg Gochev in Bulga­rien. Sie studierte von 2012 – 2019 Freie Kunst/Kunst im Öffent­li­chen Raum an der Kunst­aka­demie Münster und ist Meister­schü­lerin von Prof. Maik Löbbert und Prof. Dirk Löbbert. 

Sie hat zahlreiche Auszeich­nungen und Stipen­dien erhalten wie: 2022 GWK Kunst­preis, 2021 Kunst­preis Junge Positionen NRW, 2020 Stipen­dium “Junge Kunst”, Mühlheim an der Ruhr

Ausstel­lungen (Auswahl seit 2017):                                      (E) Einzel­aus­stel­lung (K) Katalog

2023 FARBE BILD RAUM, Siza Pavillon, Raketen­sta­tion, Stiftung Insel Hombroich (K) // 2022 retro spektiv, Gustav Lübcke Museum, Hamm (E,K) // light matter, Kunst­mu­seum Celle mit Sammlung Robert Simon (E) // plasma soil, MMIII Kunst­verein Mönchen­glad­bach (E) 2021 schwarz kaue weiss kaue, Künst­ler­zeche Unser Fritz, Herne (E,K) // Metamorphosen.Topologie des Kapitals, Kunst­mu­seum Temporär, Mülheim an der Ruhr (E) // hautnah, no cube, Schau- und Atelier­raum für Kunst + Medien, Münster (E) 2020 Heimat: Denke global, handle lokal, Produ­zen­ten­ga­lerie GG3, Berlin 2019 Häng’ das auf und richte es aus, Kunst­verein Grafschaft Bentheim, Neuen­haus (E,K) 2018 Outside­ins­i­deout, Wewerka Pavillon, Münster (E,K) // Zu Gast, Westfä­li­scher Kunst­verein, Münster (K)  2017 Passenger, Katho­li­sche Akademie, Schwerte (E,K) // Förder­preis­aus­stel­lung, Kunst­halle Münster 

Links: Website: www​.yoanart​.com // Insta­gram: @yoanatuzharova

Im Focus Yoana Tuzha­rovas Arbeit steht die Frage der Manifes­ta­tion eines festen Körpers in einem konkreten Raum. So entstehen mediale Ergän­zungen zum bereits vorhan­dener Situa­tion, die zeitge­nös­si­sche gesell­schaft­liche Diskurse wider­spie­geln. Sie kreiert dabei komplexe Instal­la­tionen, mit denen sie auf den jewei­ligen Ausstel­lungsort reagiert, außerdem mobile Objekte, mit denen sie in ausge­wählten Kontexten punktuell inter­ve­niert. “was wir in Yoana Tuzha­rovas Instal­la­tionen darüber hinaus sehen, sind zunächst unerwar­tete Konstel­la­tionen von Alltäg­li­chem. (…) Sie generieren ihre Kraft dadurch, dass Sie aus der Alltags­er­fah­rung (ein Fachwerk-Haus, eine Theater­sitz­bank, eine Fliese) in einen neuen Zusam­men­hang überführt werden. Jedoch ist es eben nicht nur die Verschie­bung, sondern die Alter­nie­rung des Objekts, die Yoanas Arbeiten erfolg­reich macht. Sie erfindet die Alltags­er­fah­rung neu.”1 Dabei kombi­niert  sie digitale Herstel­lungs­ver­fahren in ihren Arbeiten mit elektro­ni­schen Medien sowie mit tradi­tio­nellen Materia­lien wie Textil, Holz, Keramik,Lehm u.s.w. “…und schafft so im offenen Kunst­werk neue Schnitt­stellen zwischen der virtu­ellen und der realen Wirklich­keit, von Gegen­wart und Geschichte, Indivi­duum und (Welt-)Gesellschaft"2

1          Nico Anklam in: Yoana Tuzha­rova, metamor­phosen, edition Kettler, 2023

2          Susanne Schulte, Ausschnitt aus der Laudatio GWK Kunst­preis 2022


Yoana Tuzha­rova – And when the ears see, the eyes listen

Sound and space installation

Objects made of wood and ceramic, sound, clay, casein, pigments,  video projec­tion, textiles, electrical wiring

The exhibi­tion deals with the question of the manifes­ta­tion of a solid body and its genesis from the basic element of the drawing — the line. The extern­ally controlled line shapes of computer-generated data sets that repre­sent man-made global processes such as: global warming, energy consump­tion, infla­tion, etc., are the starting point of the work. The line is viewed as a natural pheno­menon that can trans­form and materia­lize its physical state from digital/ephemeral to solid, sound or light. These processes create an amalga­ma­tion of diffe­rent patterns, processes and tradi­tions, turning the material into an infor­ma­tion carrier that connects the past with the present. 

Yoana Tuzha­rova was born in Russe, Bulgaria in 1986. She lives and works in Cologne. In 2009 she received an academic degree in monumental art and mural painting in the class of Prof. Dr. Oleg Gochev in Bulgaria. From 2012 – 2019 she studied Fine Art/Art in Public Space at the Art Academy in Münster and is a master student of Prof. Maik Löbbert and Prof. Dirk Löbbert.

She has received numerous awards and grants such as: 2022 GWK-Förderpreis Kunst, 2021 Art Prize Young Positions in North Rhine-Westphalia, 2020 grant for “Junge Kunst”, Mühlheim an der Ruhr

Exhibi­tions (selec­tion since 2017): (s) solo exhibi­tion ℗ publication

2023 FARBE BILD RAUM, Siza Pavillon, Raketen­sta­tion, Stiftung Insel Hombroich ℗ 2022 retro spektiv, Gustav Lübcke Museum, Hamm (s,p) // light matter, Kunst­mu­seum Celle mit Sammlung Robert Simon (s) // plasma soil, MMIII Kunst­verein Mönchen­glad­bach (s) 2021 schwarz kaue weiss kaue, Künst­ler­zeche Unser Fritz, Herne (s,p) // Metamor­phosen. Topologie des Kapitals, Kunst­mu­seum Temporär, Mülheim an der Ruhr (s) // hautnah, no cube, Schau- und Atelier­raum für Kunst + Medien, Münster (s) 2020 Heimat: Denke global, handle lokal, Produ­zen­ten­ga­lerie GG3, Berlin 2019 Häng’ das auf und richte es aus, Kunst­verein Grafschaft Bentheim, Neuen­haus (s,p) 2018 Outside­ins­i­deout, Wewerka Pavillon, Münster (s,p) // Zu Gast, Westfä­li­scher Kunst­verein, Münster ℗  2017 Passenger, Katho­li­sche Akademie, Schwerte (s,p) // Förder­preis­aus­stel­lung, Kunst­halle Münster 

Yoana Tuzharova's work focuses on the question of the manifes­ta­tion of a solid body in a concrete space. In this way, she creates media supple­ments to the already existing situa­tion, which reflects contem­po­rary social discourses. In doing so, she creates complex instal­la­tions with which she reacts to the respec­tive exhibi­tion location, as well as mobile objects with which she inter­venes accura­tely in selected contexts. “What we see beyond that in Yoana Tuzharova's instal­la­tions are initi­ally unexpected constel­la­tions of the everyday. (…) They generate their power by being trans­ferred from everyday experi­ence (a half-timbered house, a theater bench, a tile) into a new context. However, it is not just the displa­ce­ment, but the alter­na­tion of the object that makes Yoana's work successful. She reinvents everyday experi­ence.”1 In her work, she combines digital produc­tion processes with electronic media as well as with tradi­tional materials such as textiles, wood, ceramics, clay, etc. "…and thus creates in the work of art new inter­faces between virtual and real reality, between present and history, indivi­dual and (world) society"2

1          Nico Anklam in: Yoana Tuzha­rova, metamor­phosen, edition Kettler, 2023

2          Susanne Schulte, excerpt from the lauda­tion of the GWK Art Prize 2022

Geför­dert durch:

Fotos: Fabian Hochscheid

Rundgang der Kunst­hoch­schule für Medien 

Rundgang der Kunst­hoch­schule für Medien Köln
19. – 23. Juli 2023

Zum Ende des Sommer­se­mes­ters präsen­tiert die Kunst­hoch­schule für Medien Köln (KHM) vom 19. bis 23. Juli ihren tradi­tio­nellen jährli­chen Rundgang. Der Ausstel­lungs­par­cours erstreckt sich über die verschie­denen Gebäude des KHM-Campus bis zum benach­barten Matjö – Raum für Kunst des BBK Köln. Hier ist eine Raumin­stal­la­tion mit Fotoar­beiten des Absol­venten Levin Krasel zu sehen.
In Ausstel­lungen, Filmpro­grammen sowie einem umfang­rei­chen Veran­stal­tungs­pro­gramm mit Lesungen, Perfor­mances und Konzerten ist an vier Tagen ein breites Spektrum an Werken verschie­dener Kunst­genres zu sehen, darunter Mixed-Media-Installationen, Video­kunst, Fotografie, Virtual Reality, Netzkunst, Anima­tion, Klang­kunst, Literatur, Live-Art, experi­men­telle Infor­matik, Spiel‑, Dokumentar- und Experi­men­tal­filme.  Levin Krasel, geboren 1996 in Köln, studierte von 2015 bis 2023 Mediale Künste an der Kunst­hoch­schule für Medien Köln. 2017 Nachwuchs­preis des Landes NRW in der Sparte Medien­kunst. Seit 2018 Stipen­diat der Studi­en­stif­tung des deutschen Volkes. | levin​krasel​.de

Eröff­nung: Mittwoch, 19. Juli, 18 Uhr, Aula, Filzen­graben 2, 50676 Köln
Begrü­ßung: Prof. Mathias Antlfinger (Rektor), anschlie­ßend Ausstel­lungs­rund­gang, Konzerte und Performances.

Öffnungs­zeiten: Donnerstag bis Sonntag, 20. bis 23. Juli: 14 – 20 Uhr
Studi­en­be­ra­tung: Donnerstag + Samstag, 14 – 17 Uhr

Programm unter: https://​www​.khm​.de/​r​u​ndgang2023

Recherche- & Arbeits­sti­pen­dien Bildende Kunst der Stadt Köln

Wann: 21.11.2024, 18:30 Uhr
Wo: Tempo­rary Gallery, Mauri­ti­us­wall 35, 50676 Köln


Die Modera­tion der Veran­stal­tung übernimmt in diesem Jahr Maurice Funken, Direktor Neuer Aachener Kunstverein. 

13 Künstler*innen(duos) und zwei Kurator*innen erhalten Stipen­dien im Bereich Bildende Kunst

Zum Ende des Bewer­bungs­zeit­raums am 8. Mai 2024 wurden insge­samt 203 Bewer­bungen von  85 Männern, einer nicht-binären Person und 117 Frauen einge­reicht. Davon waren 17 Konzepte für kurato­ri­sche Projekte. Die Alters­spanne der Bewerber*innen reichte von Jahrgang 1949 bis Jahrgang 1998. Die meisten Bewer­bungen gingen von Kreativen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren ein.

Künstler*innen(duos):

Hella Berent, Valeria Fahren­krog, Selma Gülto­prak, Roshni Grunen­berg, Hyeseon Jeong und Seongmin Yuk, Pai Litzen­berger, Hanna Noh, Klaus Oster­wald, Chris­tian Pilz, Max Mauro Schmid, Ani Schulze, Lina Sieck­mann, Sarah Szczesny

Kurator*innen: 

Meryem Erkus, Nada Rosa Schroer

Die Jury setzte sich in diesem Jahr wie folgt zusammen: Ihsan Alisan (Kurator, Köln), Céline Berger (Künst­lerin, Köln), Irene de Craen, (Kunsthistorikerin/Verlegerin, Berlin), Dr. Emmanuel Mir (Kunst­his­to­riker, Düssel­dorf), Martina Sauter (Künst­lerin, Düssel­dorf). Vom Kulturamt der Stadt Köln nahm Nadine Müseler (Referentin für Bildende Kunst, Literatur und Neue Medien) beratend an der Sitzung teil, vom Organi­sa­ti­ons­team des Kultur­werks des BBK Köln waren Petra Gieler (Geschäfts­füh­rung BBK) und Doris Frohn­apfel (Vorstands­mit­glied BBK) mit dabei. 

Weitere Infor­ma­tionen: http://​www​.recher​che​sti​pen​dien​-koeln​.de/

Weitere Infor­ma­tionen: http://​www​.recher​che​sti​pen​dien​-koeln​.de/

Kontakt bei Rückfragen:
Petra Gieler, Kultur­werk des BBK Köln e.V. Mathi­asstr. 15, 50676 Köln, Telefon 0221/258 2113 (mittwochs und donners­tags, 14 bis 18 Uhr), E‑Mail: stipendien@​bbk-​koeln.​de

Ansprech­person und Kontakt im Kulturamt:
Nadine Müseler, Referentin für Bildende Kunst, Medien­kunst und Literatur, Telefon 0221/221 – 23643, E‑Mail: nadine.​mueseler@​stadt-​koeln.​de

Crème de la Deutz

Eröff­nung: Donnerstag, 03. August 2023, 19 Uhr

Laufzeit: 04. – 31. August 2023

This is the birth of Crème de la Deutz

Crème de la Deutz are a desire freeway and palm lodging. Mousy trees yearning for shell stars. 

Das Debüt­album Crème de la Deutz erscheint diesen August auf MAGAZINE über KOMPAKT Records sowohl digital als auch auf 12" Vinyl mit einem spezi­ellen 3D-Cover-Artwork. Außerdem wird die Schall­platte mit einem pigmen­tierten Polyester-Guss als Special Edition in einer Auflage von 15 Stück erhält­lich sein.

Während der Veröf­fent­li­chungs­phase zeigt Crème de la Deutz eine skulp­tu­rale Ausstel­lung im Matjö, Köln und wird zwei Release-Konzerte in der Kunst­halle Düssel­dorf / Salon des Amateurs (Reihe Nacht­foyer) und in der Tempo­rary Gallery, Köln (anläss­lich des Düssel­dorf Cologne Open Gallery Weekend) performen.

Crème de la Deutz sind Alfons Knogl und Holger Otten. 

Alfons Knogl arbeitet im Bereich Skulptur und Sound. Er studierte Bildende Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und an der Kunst­hoch­schule für Medien Köln. 

Holger Otten studierte Kunst­ge­schichte, Germa­nistik und Geschichte in Köln und Basel. Derzeit ist er Kurator am Ludwig Forum Aachen.

This is the birth of Crème de la Deutz
Crème de la Deutz are a desire freeway and palm lodging. Mousy trees yearning for shell stars. 

The debut album Crème de la Deutz be released this August on MAGAZINE via KOMPAKT Records and will come digital as well as in a 12" white vinyl edition with a special 3D cover art work, limited to 100 copies. 
During the release phase Crème de la Deutz will show a sculp­tural exhibi­tion at Matjö, Cologne as well as perform at Kunst­halle Düssel­dorf / Salon des Amateurs and at Tempo­rary Gallery, Cologne on the occasion of Düssel­dorf Cologne Open Gallery Weekend.

Crème de la Deutz is Alfons Knogl and Holger Otten. 

Alfons Knogl works in the field of sculp­ture and sound. He studied visual arts at Hochschule für Bildende Künste Dresden and Kunst­hoch­schule für Medien Cologne. 
Holger Otten studied art history, German philo­logy, and history in Cologne and Basel. Currently he is curator at the Ludwig Forum Aachen.

während der Ausstel­lungs­zeit finden folgende Release-Konzerte statt:
Crème de la Deutz Kunst­halle Düssel­dorf (Reihe: Nacht­foyer) im Salon des Amateurs Dienstag, 08. August 2023, 20 Uhr

Crème de la Deutz Tempo­rary Gallery KölnDon­nerstag, 31.08.2023, 20 Uhr im Rahmen von DC OPEN 2023

Geför­dert durch:

Gonzalo H. Rodrí­guez — 0,5V 0,2mA (and other entan­gled stories) 

Eröff­nung: Donnerstag, 11.05.2023 19 Uhr

Workshop: TALKING TRASH: 15.06. – 17.06.23 von 11 – 16 Uhr

Was denkt eine Batterie über ihr Ableben? Wie stellt sich ein defekter Föhn wohl seine Zukunft vor? Kann ein kaputter PC noch etwas anderes sein als eben PC? 

Der Medien­künstler Gonzalo H. Rodrí­guez und die Litera­tur­wis­sen­schaft­lerin Daniela Doutch möchten Inter­es­sierte einladen, ein Schrott­teil ihrer Wahl mitzu­bringen, um ihm ein neues Leben zu schenken. Die Form und das Medium der Objekt­bio­gra­phie sind frei wählbar: Schrift, Zeich­nung, Fotografie, Video oder Klang. Einzige Bedin­gung ist, dass die Objekt­bio­gra­phie an einem der drei Workshop­tage – also am 15., 16. oder 17. Juni – im Matjö finali­siert und präsen­tiert werden kann. Materia­lien und Equip­ment werden nach Bedarf und Reali­sier­bar­keit des Projekt­vor­ha­bens bereitgestellt.

Beginnen wird jeder Workshoptag mit einer kurzen Führung um das Stadt­mo­dell aus Elektro­schrott, das Rodrí­guez im Matjö instal­liert hat, und einer gemein­samen Diskus­sion über die Themen techno­lo­gi­sche Globa­li­sie­rung, Nachhal­tig­keit und Leben im Kollektiv. Im Anschluss startet der prakti­sche Teil, in dem die Workshopteilnehmer:innen in die Rolle ihres Schrott­teils schlüpfen, um seinem neuen Leben schrift­lich, bildlich oder via Sound Form zu geben. Hierfür werden wir Einzel­ge­sprä­chen mit den Teilnehmer:innenn führen, um die mediale Überset­zung und Reali­sier­bar­keit der einzelnen Objekt­bio­gra­phien zu konkre­ti­sieren. Danach stellen wir die benötigten Materia­lien und das Equip­ment zur Verfü­gung und unter­stützen inhalt­lich und technisch bei der Reali­sie­rung der jewei­ligen Projekte. Eine Liste der verfüg­baren Materia­lien und des Equip­ments sowie der genaue Ablauf­plan werden eine Woche vor Workshop-Beginn gemailt. Falls es Wünsche gibt, lieber mit anderen materi­ellen und techni­schen Mitteln zu arbeiten, bitten wir Sie, diese mitzu­bringen. Die Ergeb­nisse des Workshops werden dokumen­tiert und auf der Webseite www​.villa​fu​turo​.com veröffentlicht.

Der Workshop ist kostenlos. Anmel­dung unter Angabe des präfe­rierten Termins (15., 16. oder 17. Juni) per Mail an: mail@​gonzalohrodriguez.​net

Podiums­dis­kus­sion: TALKING FUTURES: 18.06.23, 17 Uhr

Wie schaut die Stadt der Zukunft aus? Die Litera­tur­wis­sen­schaft­lerin Charlotte Coch, die Politik­wis­sen­schaft­lerin Isabella Hermann und der Stadt­for­scher Robert Barba­rino disku­tieren mit dem Medien­künstler Gonzalo H. Rodrí­guez über Storytel­ling, Utopien und Stadt als Handlungsort. Modera­tion: Alexander Weinstock.

Finis­sage: 18.06.23, 19 Uhr

Laufzeit: 11.05.2023 – 18.06.2023

0,5V 0,2mA (and other entan­gled stories) 

von Daniela Doutch 

Eine Gruppe von Nomaden, eine Kartoffel, ein Spiel­zeug­ro­boter, eine alte Frau, ein Bakte­rium – der perua­ni­sche Künstler Gonzalo H. Rodrí­guez verleiht diesen mensch­li­chen und nicht-menschlichen Akteur:innen eine Stimme. Sie alle haben „Villa Futuro“ mit aufge­baut. Eine fiktive Stadt, die als Modell aus Elektro­schrott von den Ausstellungsbesucher:innen umwan­dert werden kann. 

Die Entste­hungs­ge­schichte dieser Stadt lässt sich nicht linear erzählen, sondern offen­bart sich als ein narra­tives Gebilde ohne Anfang und Ende, zu dem sich die Besucher:innen über eine AR-App indivi­duell Zugang verschaffen können.

Was zunächst den Eindruck eines Trümmer­hau­fens erzeugt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen und Hinhören als leben­dige Stadt, die mit ihren speku­la­tiven Geschichten die umher­wan­dernden Ausstellungsbesucher:innen anregen möchte, über Themen wie techno­lo­gi­sche Globa­li­sie­rung, Klima­wandel, Margi­na­lität und Leben im Kollektiv nachzudenken. 

Geför­dert durch: 

© Fabian Hochscheid

Hiltrud Gauf & Chris­tiane Gerda Schmidt — Massiv

Eröff­nung: 23.03.23, 19 Uhr

Laufzeit: 23.03.23 – 20.04.23 

Massiv

massiv: kompakt, wuchtig, fest gebaut; 

das Massiv: Gebirge in seiner Gesamtheit. 

In der Raumin­stal­la­tion nähern sich Chris­tiane Gerda Schmidt und Hiltrud Gauf dem Massiv(en) aus unter­schied­li­chen Perspek­tiven. Die eher natura­lis­ti­schen Zeich­nungen von Chris­tiane Gerda Schmidt treffen auf die abstrakten, nicht gegen­ständ­li­chen Arbeiten von Hiltrud Gauf. Von der Decke gehangen, wie im Raum schwe­bend, beziehen sie sich aufein­ander, verde­cken, wider­spre­chen und ergänzen sich. Je nach Stand­punkt entstehen neue Bilder und Welten. Die Grund­form des Massivs, seine Festig­keit, wird so in Frage gestellt, sie erodiert und wandelt sich.

Fotos: Fabian Hochscheid

Recherche- und Arbeits­sti­pen­dien Bildende Kunst der Stadt Köln 2023

Bewer­bungen für den Förde­rungs­zeit­raum 2023 sind nicht mehr möglich.

Die Stipen­dien werden alters­un­ab­hängig ausge­schrieben und richten sich an profes­sio­nell arbei­tende Kölner Künstler*innen sowie Kurator*innen. Die mit Mitteln der Stadt Köln ausge­stat­teten Stipen­dien sollen ermög­li­chen, im Förder­zeit­raum ohne finan­zi­ellen Druck zu arbeiten und ein einge­reichtes Projekt­vor­haben umzusetzen.

Förde­rungs­zeit­raum: Mai- August 2023

Bewer­bungs­schluss: 31.03.2023


Das Konzept wurde 2019 vom Kulturamt und dem Kultur­werk des BBK – in Abstim­mung mit dem Netzwerk AIC und der Kölner Kultur­po­litik – entwi­ckelt. Auf Beschluss des Kölner Rates organi­siert das Kultur­werk des BBK Köln e.V. die Ausschrei­bung und Vergabe der Stipen­dien auch für 2023.


Ausführ­liche Infor­ma­tionen finden Sie unter www​.recher​che​sti​pen​dien​-koeln​.de

Zweck der Förde­rung
Eine künstlerische/kuratorische Entwick­lung setzt insbe­son­dere die Erschlie­ßung neuer eigener Ideen und Ansätze voraus. Aus diesem Grund soll den Stipendiat*innen die Möglich­keit zur Durch­füh­rung selbst gewählter Recherche- und Arbeits­vor­haben gegeben werden wie z.B. die Recherche oder Vorar­beit an einem bestimmten Thema, die Entwick­lung von Projekten, das Erschlie­ßung neuer/anderer Arbeits­tech­niken oder die Fortfüh­rung bzw. Vollendung bestimmter Arbeiten.

Umfang der Förde­rung
Die 15 Recherche- und Arbeits­sti­pen­dien sind mit je 5.000 € dotiert und werden in zwei Raten von je 2.500 € ausgezahlt.

Vorrau­set­zungen
Die Stipen­dien sind für die künstlerische/kuratorische Entwick­lung von profes­sio­nell arbei­tenden Künstler*innen, Kurator*innen oder künst­le­ri­schen oder kurato­ri­schen Gruppen im Bereich der visuellen Künste in Köln bestimmt, die sich durch ihre Arbeit ausge­wiesen haben. Bewer­be­rinnen müssen eine künst­le­ri­sche Ausbil­dung abgeschlossen haben und/oder eine mehrjäh­rige profes­sio­nelle künstlerische/kuratorische Tätig­keit in ihrem Fachge­biet nachweisen können. Krite­rien für die Stipen­di­en­ver­gabe sind die Qualität bishe­riger künst­le­ri­scher bzw. kurato­ri­scher Arbeiten und die Qualität des Recherche-/Arbeitsvorhabens. Eine Bewer­bung kann jährlich statt­finden, eine Förde­rung aber nur alle zwei Jahre. Ausschluss­kri­te­rien für den Erhalt eines Stipen­diums ist ein städti­sches Stipen­dium oder eine Projekt­för­de­rung der Stadt Köln im jewei­ligen Förder­jahr. Bewer­be­rinnen müssen in Köln leben und arbeiten. Im Falle von Gruppen sollte die Mehrheit der Gruppen­mit­glieder in Köln leben und arbeiten.
Bewerber*innen sind zum Zeitpunkt der Antrag­stel­lung an keiner Hochschule immatri­ku­liert. Jurymit­glieder und deren Angehö­rige sind von der Antrag­stel­lung ausgeschlossen.

Jury
Über die Stipen­di­en­ver­gabe entscheidet die Jury. Diese hat fünf Mitglieder, die sich aus mindes­tens zwei Künstler*innen sowie Kunsthistoriker*innen und Kurator*innen zusam­men­setzt. Die Mitglieder der Jury sind ausschließ­lich Sachverständige/Fachexperten, von denen drei Jurymit­glieder zur Vermei­dung von Befan­gen­heit nicht aus Köln kommen sollen.
Die Entschei­dung der Jury kann nicht angefochten werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Antrags­stel­lung
Die Bewer­bung erfolgt ausschließ­lich digital mittels des Online-Formulars, dass unter
www​.recher​che​sti​pen​dien​-koeln​.de in deutscher und engli­scher Sprache zu finden ist.
Elemente der Bewer­bung sind:
• Anschreiben mit Namen, Adresse, Telefon­nummer und Email­adresse (max. 1 Seite)
• Projekt­be­schrei­bung (max. 1 Seite)
• Portfolio bzw. Dokumentations-/Informationsmaterial über die bishe­rige künst­le­risch oder kurato­ri­sche Arbeit, max. 10 Seiten
• Künst­le­ri­scher Lebens­lauf, max. 2 Seiten
• Kopie des Perso­nal­aus­weises (beide Seiten) oder Kopie der Melde­be­stä­ti­gung des Einwoh­ner­mel­de­amtes oder Kopie des Aufent­halts­stem­pels im Pass bei in Köln lebenden Nicht-EU-Bürger*innen.

Abschluss des Stipen­diums
Jedes Stipen­dium muss mit einem Bericht über die Recherche- und Arbeits­er­geb­nisse abgeschlossen werden. Dieser muss spätes­tens einen Monat nach Ende des Förder­zeit­raums (Förder­zeit­raum: Mai 2023 – August 2023) in digitaler Form einge­reicht werden (max. 2 Seiten, PDF, 2 MB). Die Ergeb­nisse des Stipen­diums sollen während einer anschlie­ßenden Abschluss­ver­an­stal­tung in der Tempo­rary Gallery vorge­stellt und disku­tiert werden.
Die Abschluss­ver­an­stal­tungen dienen der weiteren Vernet­zung und dem fachli­chen Austausch untereinander.

Kontakt
Kultur­werk des BBK Köln e.V., Mathi­asstr. 15, 50676 Köln
Ansprech­part­nerin: Petra Gieler, E‑Mail Adresse: stipendien@​bbk-​koeln.​de
In Abstim­mung mit und geför­dert durch das Kulturamt der Stadt Köln

Zusam­men­fas­sung
Bezeich­nung: Recherche- und Arbeits­sti­pen­dien Bildende Kunst der Stadt Köln
Zielgruppe: profes­sio­nelle Kölner Künstler*innen und Kurator*innen
Förder­maß­nahme: Arbeits­sti­pen­dium
Alters­be­schrän­kung: keine
Vergabe: jährlich
Reich­weite: Köln
Bewer­bungs­ver­fahren: offene Ausschrei­bung
Bewer­bung: online unter www​.recher​che​sti​pen​dien​-koeln​.de

Chris­tina Kramer — My Studio is a Universe

Eröff­nung 9.2.23, 19 Uhr

Zur Eröff­nung spricht Dr. Konstantin Butz, Kunst­hoch­schule für Medien Köln

Laufzeit 9.2. – 16.3.23 

Finis­sage: 12.03.23, 15 – 18 Uhr 

Mit einer kurzen Lesung von Jennifer Segebrecht, Bookre­lease, Kaffee und Kuchen

My Studio is a Universe

Das Atelier von Chris­tina Kramer ist Experi­men­tier­werk­statt, Produk­ti­ons­stätte und Rückzugsort, Salon, Labor und Ausstel­lungs­fläche, und immer wieder Motiv ihrer Arbeiten.
Die fotogra­fi­schen Vorlagen der gezeigten Serigra­fien sind allesamt in ihrem Atelier entstanden. In einem experi­men­tellen Prozess schichten sich farbige Flächen zu Unikat- Siebdru­cken, die die Betrach­tenden in Bewegung setzen, die Blicke in die Tiefe ziehen und einiges über ihre Entwick­lung im Atelier verraten – dem Ort der Neuan­fänge und Verwer­fungen, Impro­vi­sa­tionen und Perfek­tionen und der eigenen, unabhän­gigen Ansätze.

Künstler:innenkarte 2023

Ab sofort können die neuen Künstler:innenkarten 2023 jeden Mittwoch und Donnerstag zwischen 14:00 und 18:00 Uhr im Matjö in der Mathi­asstr. 15 — 50676 Köln abgeholt werden.

Da die Künstler:innenkarte explizit für Berufskünstler:innen ist, prüfen wir dies. Bringen Sie bitte daher zur Abholung und/oder Neube­an­tra­gung den Nachweis eines Kunst­stu­diums und/oder Nachweise zu Ihrer Ausstel­lungs­ak­ti­vi­täten wie Einla­dungs­karten, Kataloge, Artikel, Websites etc. der letzten Jahre mit.

Tino Kukulies — Floating Stone

Eröff­nung: Donnerstag, 15.12.2022 19 Uhr

Laufzeit: 15.12.2022 – 02.02.2023

Floating Stone

von Matthias Pfaller

Der chile­ni­sche Fototheo­re­tiker Ronald Kay betrachtet Fotografie als ein geolo­gi­sches Ereignis, einen Bruch im Fluss der Zeit, der sich physisch auf der fotogra­fi­schen Oberfläche einschreibt. Der schwe­bende Stein von Tino Kukulies scheint das zu bestä­tigen: Im Erstarren der Lava verfes­tigt sich die Erschei­nungs­form des Vulka­nits, den der Künstler mithilfe eines 3D Scans als übergroßes Modell repro­du­ziert. Dieses entsteht aus einer Aufschich­tung fotogra­fi­scher Daten, mit der die Fotografie in einem ersten bedeu­tenden Schritt von der Oberfläche zum Körper erwei­tert wird. Dieser Körper steht jedoch nicht still, sondern dreht sich im Streif­licht um seine eigene Achse. Dadurch wird dieser Körper im zweiten Schritt zur perfor­ma­tiven Fotografie, die das Licht reflek­tiert und model­liert, anstatt es festzu­halten. Diese konti­nu­ier­liche Trans­for­ma­tion seiner Erschei­nung verschiebt unsere Wahrneh­mung, in der sich das Vulkanit jeder Moment­auf­nahme entzieht. In diesem Moment dreht sich Kay’s Metapher um. Die Zeit gerät abermals in Bewegung und schafft eine unend­liche Zahl neuer, ephemerer Bilder.

Geför­dert durch:

Sakir Gökcebag — Perfection

Eröff­nung: 10.11.2022, 19 Uhr

Laufzeit: 10.11. – 08.12.2022

Perfec­tion

Der leichte Umgang mit den Dingen 

Viele Perspek­tiven schaffen Distanz und stabilisieren 

Sakir Gökcebag zeigt, was er findet – nicht mehr und nicht weniger. Das bereits Geschaf­fene ist für die Ideen­ent­wick­lung genug. Er löst die Dinge aus dem sie umgebenden Alltag, verfremdet sie, sie verlieren ihre Alltäg­lich­keit und werden zur künst­le­ri­schen Idee. Der Gegen­stand emanzi­piert sich von seiner Funktion und unseren Vorstellungen. 

Diese Distanz zu den Dingen trägt eine Wider­stands­kraft in sich. Die Dinge sind weniger bedroh­lich, wenn man sie von vielen Seiten beobachtet und sie sich durch die Umgestal­tung zu eigen macht. Eine Vielzahl von Eindrü­cken scheint auf eine sich ständig erneu­ernde Kreati­vität zu treffen. Die Kreati­vität dient dabei als Ventil. 

Sakir Gökcebag bewegt sich darüber hinaus zwischen Spiel und Ernst, zwischen Witz, Gedan­ken­spielen und unseren Assozia­tionen. Schweres erhält so einen freien Raum und darf sich auflösen. “Die aus diesen einfa­chen und alltäg­li­chen Materia­lien entste­henden Objekte und raumgrei­fenden Instal­la­tionen sind geist­reich, origi­nell und spiele­risch, oder mit einem andere Wort: antiaka­de­misch. Sie vermit­teln etwas, das selten vorkommt in der zeitge­nös­si­schen Kunst, sie vermit­teln scheinbar unbefangen Lebens­freude.” Zitat René Block

Es sind vergäng­liche Kunst­werke, die ihre kurzle­bige Existenz einem genauen Schnitt, einer perfekten Anord­nung der geschnit­tenen Teile, Konzen­tra­tion und Irrita­tion verdanken. Denn auch die Tatsache, dass man die Dinge nicht für immer fest zemen­tieren möchte, befreit!

Dieses Projekt wird geför­dert durch:

Ilka Helmig – LES TACHES AVEUGLES

Eröff­nung: 06.10.2022, 19 Uhr 

Laufzeit: 06.10. – 03.11.2022

Les Taches Aveugles


Die Augen­heil­kunde versteht unter dem blinden Fleck den Ort im Gesichts­feld, auf den sich die Austritts­stelle des Sehnervs proji­ziert. Er wurde 1660 vom Natur­for­scher Edme Mariotte entdeckt. Er stellte seine optische Entde­ckung am franzö­si­schen Königshof vor, indem er eine kleine Münze scheinbar magisch zum Verschwinden brachte. 1668 publi­zierte er seine Entde­ckung erstmals unter dem Titel »Nouvelle décou­verte touchant la vue« in Paris.
Die raumbe­zo­gene Instal­la­tion von Ilka Helmig verweist auf diese Entde­ckung und thema­ti­siert mit verschie­denen Bildob­jekten das Phänomen der Wahrneh­mungs­lücke oder des einge­schränkten Blick­felds und erwei­tert dies u. a. durch Abbil­dungen mithilfe neuer bildge­bender Verfahren.
Die Instal­la­tion folgt teilweise der Logik des Versuchs­auf­baus, der visuelle Phäno­mene und inhalt­liche Frage­stel­lungen verknüpft. Dabei stehen assozia­tive Bildräume vis-à-vis von natur­wis­sen­schaft­li­chen Beobach­tungen und bilden so einen eigenen Referenz­raum, der durch Blick­be­zie­hungen und wechselnde Perspek­tiven neue Denkfährten und Sicht­weisen anbietet.

Frank Schaefer — UNTIEFEN

Eröff­nung: Donnerstag, 01.9.22, 19 Uhr

Laufzeit: 01.09. – 29.09.2022

Öffnungs­zeit zur DC-Open: 02.09.2022 von 18 – 21 Uhr

Untiefen

Der Begriff der Untiefe beinhaltet die doppelte Bedeu­tung von einer­seits einer geringen Tiefe und anderer­seits einer sehr großen Tiefe und bringt somit einen Dualismus zum Ausdruck, den ich gewis­ser­maßen in meinen Arbeiten durch räumliche Fallen im Umgang mit Farbe, Form und Abgren­zung erzeuge. Licht und Schatten, subtile Farbnu­ancen sowie feine oder grobe Pinsel­gesten vereinen sich in einem Geflecht abstrakter Figuren, die in einem aktiven Mit- und Gegen­ein­ander im Austausch stehen. Im Sog der daraus resul­tie­renden räumli­chen Verhält­nisse verliert sich der Betrachter in die Untiefen maleri­scher Prozesse.

Dr. Sven Nommensen, 1. Vorsit­zender Kunst­verein Buchholz
in der Eröff­nungs­rede „Hier geht’s woanders hin“ 
(Künst­ler­haus Meinersen, 2019, Auszug):

Zum anderen arbeitet Frank Schaefer äußerst subtil und es bedarf des konzen­trierten und des beharr­li­chen Blickes des Betrach­ters um die ganze Wirkung der Gemälde zu erfassen und auf sich wirken zu lassen. Von Relevanz sind die minimalen Übergänge zwischen den einzelnen Farbfel­dern, die filigranen Abgren­zungen zwischen einzelnen Farbzonen und vor allem die Erschei­nung der Materia­lität der Farbmasse – diese Maler­eien sind nichts für den schnellen Blick. Der Künstler versetzt sich regel­recht in die Farbe: Der Farbduktus, also die materi­elle Beschaf­fen­heit, die Tonalität und der Ges­tus lassen die Farbflä­chen atmen; sie drängen – entspre­chend ihrer jewei­ligen Beschaf­fen­heit – in pulsieren­der Weise nach vorne oder ziehen sich nach hinten zurück. Diese körper­liche und physi­sche Ausstrah­lung schlägt sich also in direkter Weise auf die Betrach­tung nieder.

Aber die Bewegung weist noch weitere Dimen­sionen auf: insbe­son­dere die neueren Bilder zeichnen sich durch Diago­nalen und Schrägen aus. D.h. die Bewegungen vollziehen sich auch in und auf der Ebene; so drängen die Farbschollen über das Bildge­viert hinaus oder werden ins Innere hineingezogen.

Karl Ruhrberg hat ein ähnli­ches Phänomen bei Hans Hofmann (1880 – 1966), dem deutsch-amerikanischen Künstler, der die abstrakte Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhun­derts maßgeb­lich beein­flusst hat und der als einer der geistigen Väter von Frank Schaefer bezeichnet werden kann, als „push und pull“ bezeichnet.

Voraus­set­zung für diese multi­di­men­sio­nalen Bewegungs­struk­turen ist einer­seits der große Schatz an Formen­reichtum, den sich der Künstler erarbeitet hat. Anderer­seits liegt diesen Arbeiten eine aufwän­diges Vorgehen zugrunde: Der Hinter­grund, die Elemente und die das Bild durch­zie­henden Streifen werden durch aufwän­diges und akkurates Abkleben und Verde­cken und Auftragen einzelner Malschichten erzeugt. Die verschie­denen Farbe­benen werden mitein­ander verzahnt und treten optisch in verschränkter Weise auf- und inein­ander hervor.
Oben habe ich Frank Schae­fers Arbeits­weise vom Abstrakten Expres­sio­nismus abgegrenzt und Subjek­ti­vität ausge­schlossen bzw. darauf verwiesen, dies später auszu­führen. Dies soll an dieser Stelle aufge­griffen werden: die Schlieren, die Pinsel­spuren oder die wolkige Farbflä­chen in vielen Gemälden lassen auf Sponta­neität und eine gewisse Expres­si­vität schließen. Diese maleri­schen Aktionen werden weitest­ge­hend ungeplant und jenseits von Kontrolle vollzogen.

Intui­tion ist wichtiger Bestand­teil der Arbeits­weise. Wenn der Künstler eine bestimmte Farbe in einer bestimmten Form neben ein bestimmtes Farbfeld setzt, geschieht dies nicht immer unter der Voraus­set­zung langer Überle­gungen. Ist der Arbeits­fluss einmal in Gang gesetzt, geschieht vieles aus der Intui­tion heraus, aus dem Zwiege­spräch zwischen Künstler einer­seits sowie Farbe und Form anderer­seits. Der Künstler schöpft aus dem Erfah­rungs­schatz jahrzehn­te­langer Arbeit.
Trotzdem – und das macht jedes Gemälde immer wieder aufs Neue zu einem Wagnis – Überra­schungen und Ungewiss­heiten sind nicht auszu­schließen, sollen nicht ausge­schlossen werden. Abschlie­ßend kann man feststellen, dass Frank Schaefer mit höchst souve­räner Könner­schaft und unter virtuoser Anwen­dung der maleri­schen Mittel Farbfelder in unter­schied­li­cher Größe, Form, Gestus und Materia­lität in komplexe Bewegungen und in spannungs­reiche Bezie­hung setzt. Der Künstler beherrscht die ganze Klaviatur des Ausdrucks­ver­mö­gens von Farbe.“

Frank Schaefer wird geför­dert durch: