PENGYU HUANG / KUAI SHEN
The Inexorable Colonization of the Self
oder Die erbarmungslose Kolonialisierung des Individuums
12.5. – 9.6.16
The autonomy of humans is an illusion of the mind. The emergence of intelligent individuals would have not been possible without them. That which is social is replicating, affecting, invading, colonizing: expressions of vitality signifying the same intensity and nature. Everyone is a vessel hosting a universe of sensual and affective microscopic life. Cells, bacteria and interrelating organs drive our desires and determine our future. They have granted us the vitality to be who we are.
Wir sind wandelnde Gemeinschaften.
12. Mai – 09. Juni 2016,
Eröffnung: Do 12. Mai, 19 Uhr
Finissage mit Artist Talk: Do. 09. Juni, 19 Uhr
Geöffnet Di, Mi, Do. jeweils 15 – 18 Uhr u. n. V.
Kuai Shen wurde 1978 in Guayaquil (Ecuador) geboren und lebt in Köln. Als audiovisueller Naturalist und Ameisenliebhaber beschäftigt er sich seit über 15 Jahren mit Wissenschaft und Kunst. Er erhielt sein Bachelor in Digital Arts von der Universität San Francisco in Quito, Ecuador. Danach studierte er Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien in Köln und schloss mit Diplom ab. Zuletzt studierte er an der Fachhochschule Köln – Cologne Game Lab und erhielt dort seinen Master in Arts mit der Spezialisierung Game Design und Entwicklung.
Seine 5‑jährige interdisziplinäre Forschung über die akustische Vibrationen der Blattschneideameisen wurde in dem von der University of Colorado veröffentlichten Buch “Biologically-Inspired Computing for the Arts” in 2012 herausgegeben. Ferner hatte er internationale Veröffentlichungen beim Leonardo MIT Journal im Rahmen der Siggraph 2011 von Vancouver und beim Acoustic Space Journal im Rahmen des 5. Renew Media Art Histories Symposium, die in Riga 2013 stattfand.
Aktuell arbeitet Kuai Shen mit bioakustischen Phänomenen in sozialen Umgebungen, dementsprechend mit den technischen Manifestationen von Glitch und Virals in der biologische Kommunikation zwischen Gastgeber und Gast, bzw. Parasiten und Mutualisten. Sein neues Projekt [ant]ibiotica wird 2016 in London vorgestellt und dreht sich um Antibiotika, welches die Blattschneideameisen mit Hilfe von Mikroorganismen für die Pflege und Ernte ihrer Pilzengärten produzieren und sparsam nutzen. Es ist eine Metapher für den Missbrauch von Antibiotika bei Menschen und für die zunehmende Resistenz von Bakterien in der Medizin.
http://kuaishen.tv
Pengyu Huang stammt aus Guangzhou China und lebt seit 2006 als Künstlerin in Deutschland.
Nach einem Bachelorstudium der Ölmalerei an der Akademie der Künste Guangzhou 1998 und einem weiteren Studium der Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien Köln diplomierte sie 2012 an der KHM. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit Video, Experimentalfilm, Photographie und Zeichnung.
"Mittels meiner Zeichnungen versuche ich gleich einem vergrößernden Querschnitt, in die molekulare Ebene von organischem Material einzudringen und Strukturen von Gewebe, Blutgefäßen und Zellen abstrakt herauszuarbeiten. Dabei erscheint zunächst jedes Element einzigartig. Wie es einzelne Organe tun, funktioniert jedes Element autonom für sich, aber auch alle zusammen gemeinsam in Abhängigkeit voneinander. In ihrer körperlichen Nachbarschaft verbinden sich die Elemente zu einem seltsamen Gebilde. Es erscheint wie ein eigenartiges Monster. Die winzigen Vorgänge darin folgen keinem Muster. Manchmal entstehen Strömungen, manchmal kommt es zu einer Überflutung, manchmal zu einer Anstauung."
www.pengyu-huang.com